Vor etwas über einem Jahr konstruierte und baute ich für meinen Sohn zu dessen 10. Geburtstag den CT218BR. Dieser beruht auf dem von Udo Wohlgemuth in der Zeitschrift Klang & Ton Heft 5/2005 vorgestellten CT218. Udo's Weiche wurde übernommen. Das Baßreflexgehäuse konstruierte ich selbst und gab der Box den Namen CT218BR. Für einen Einsteigerlautsprecher klingt der CT218BR gut und hat wegen seines günstigen Preises auch ein mehr als akzeptables Preis-Leistungsverhältnis.
Wenn man das Hobby schon über 30 Jahre lang betreibt hat man aber auch schon deutlich bessere Lautsprecher gehört. Das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten und so reifte der Entschluß, die Nachteile des CT218BR auszumerzen. Um es nochmals deutlich zu machen - der CT218BR ist ein akzeptabler Lautsprecher, wenn man den Preis berücksichtigt. Für EUR 40,- ohne Holz ist wohl kaum viel mehr zu machen, aber für ein paar Euro mehr geht auch viel mehr! Kommen wir zu den wesentlichen Nachteilen des CT218BR:
- verhältnismäßig hohe Verzerrungen
- ungenügende Hochtonwiedergabe, vor allem was das Rundstrahlverhalten anbelangt
- allgemein ziemlich welliger Frequenzgang und dadurch weniger gute Tonalität
Was lag näher, als dem TangBand einen Hochtöner zur Seite zu stellen? So kam ich auch auf den Namen F.a.T.T. - Fullrange and Tweeter Technology, was im Endeffekt aber lediglich eine normale Zweiwegebox unter Verwendung eines Breitbänders als Tiefmitteltöner darstellt.
Den MONACOR DT-25N wählte ich aufgrund seiner geringen Abmessungen, seines geringen Preises und seines sehr guten Frequenzgang- und Klirrverhaltens über 3 KHz. Die kleine Neodym-Kalotte ist ansonsten nicht so einfach einzusetzen, da diese unterhalb 3 KHz verhältnismäßig hohe Verzerrungen produziert. Mit einem Breitbänder als TMT ist die Ankopplung aber kein Problem.
Das übertragungsverhalten qualifiziert diese Box als großen PC-Lautsprecher, als Hauptlautsprecher einer preisgünstigen kleinen Steroanlage und als kleinen Front-, Center- und Surround-Lautsprecher im Heimkino. Das THX-Logo wird man für so einen Winzling zwar nicht erhalten, aber um ärger mit den Nachbarn zu bekommen ist er potent genug.
Das Ergebnis begeistert mich. Es ist kaum zu glauben, welchen Mehrwert man hier für EUR 33,- Aufpreis pro Box erhält.
HINWEIS: Dieser Bauvorschlag wurde für den alten Tang Band W4-655SA, erkennbar am silbernen Phaseplug, erstellt. Für den aktuellen Treiber (goldfarbener Phase Plug) müßte die Frequenzweiche angepasst werden.
Einsatzempfehlungen
Ich empfehle diese Box
- als Multimedia-Lautsprecher für den PC,
- als Lautsprecher für kleine Räume, wo keine Maximallautstärke gefordert ist und
- als Main, Center und Surrounds für die ehefrauen- und nachbarschaftskompatible Surroundanlage
(über AV-Amp 80 Hz hochpassgefiltert = ca. 98 dB).
Im Heimkino ist Hochpassfilterung (Einstellung small am Surround-Amp) von Vorteil, da die hoch abgestimmte Baßreflexkonstruktion (fc = 72 Hz) dann keinen akustischen Kurzschluß bei tiefen Tönen produzieren kann und das überleben der Box auch bei hohen Lautstärken gesichert ist. Beim Einsatz als PC-Lautsprecher oder an einer Stereoanlage ist das wegen der üblicherweise geringeren Abhörlautstärke zu vernachlässigen.
Messungen
Stücklisten und Frequenzweichenschaltbilder
Alle Bauteile erhalten Sie z.B. im Lautsprechershop Iris Strasssacker in Karlsruhe. Die auf dieser Seite angegebenen Preise wurden der Website von Strassacker (Stand 12/2006.) entnommen.
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Selbstbauer, deren Geldbeutel derzeit nicht so prall gefüllt ist, können zunächst den CT218BR bauen und dann später auf
die F.a.T.T. aufrüsten. Bis auf eine Spule für EUR 1,10 können alle Bauteile des CT218BR in der F.a.T.T. weiterverwendet
werden.
Gehäuseskizze für F.a.T.T. und CT218BR
