Roehrich
Ein Linkwitz LXmini Clone u.a. für den Schreibtisch
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AllgemeinesKaum ist meine Plutino fertig erfindet Siegfried Linkwitz einen neuen bahnbrechenden Pluto-ähnlichen Lautsprecher - die LXmini. Diesmal setzt er jedoch gleich auf den DSP-Einsatz, anstatt auf eine proprietäre Platine, auf die man x Bauelemente löten muß, deren Beschaffung ggf. nicht trivial ist. Die Konstruktion simplifiziert er soweit, daß nahezu jeder mit einer Basisausstattung an Werkzeug diese zusammen bekommt. Nicht einmal Löten muß man können. Da S.L. diesmal die Arbeit schon erledigt hat, die bei der Plutino meine war, nämlich die DSP-Abstimmung, habe ich mich diesmal zum Erwerb des Bauplans entschlossen. Ja - das ist etwas, was der Selbstbauer so nicht kennt. Hierzulande sind wir gewohnt, daß der Bauplan "umsonst" zum Bausatz geliefert wird. S.L. geht einen anderen Weg. Er vertreibt keine Bausätze, sondern die Baupläne dazu. Den Verkauf von Treibern, Dämmmaterial, etc. überlässt er denen, die das besser können, das "Kisten schieben". Für den aufgerufenen Preis bekommt man einen 24-seitigen, ausführlich bebilderten Bauplan, der den Bau Schritt für Schritt erklärt.Es ist nicht hinderlich, wenn man über grundlegende Englischkenntnisse verfügt. Auch sollte man wissen, daß ein inch (Zoll) 25,4 Millimetern entspricht, denn alle Bemaßungen sind "amerikanisch". S.L. bietet auf seiner "owner support page" ergänzende Informationen und Updates an. Dort liest man auch von zulässigen Toleranzen, wenn man die amerikanischen Abwasserrohre durch deutsche ersetzen möchte. Das Stichwort ist hier Druckrohr, denn die üblichen deutschen Abwasserrohre sind, insbesondere für den Breitbänder-Diffusor, zu dünnwandig. Der Bauplan stellt gleichzeitig die Lizenz zum Bau eines Pärchens Lautsprecherboxen dar. Will man ein zweites Paar bauen muß man nochmals kaufen. Ich empfinde das Konzept als gewöhnungsbedürftig, aber auch als tragfähig und korrekt. "Trittbrettfahrer" bleiben außen vor und der Entwickler wird für seine technische Leistung honoriert. Dem Handel bleibt der Verdienst am Materialverkauf. Das verdiente Geld reinvestiert er in das Marketing, sowie die Neu- und auch die Weiterentwicklung seiner Produkte. Für welche kommerzielle Box gibt es Weiterentwicklungen, die der Kunde ohne Neukauf umsetzen kann? Bei der Pluto resultierte das z.B. in einem Treiber, den der Hersteller als SEAS L16RN-SL für den Einbau in ein geschlossenes Gehäuse optimiert hat. Dieser Winzlingtreiber lässt manchen 20-er in der Bassperformance alt aussehen. Der gleiche Treiber findet auch in der LXmini Verwendung. KlangTja - was soll ich dazu schreiben? Die LXmini, respektive die Roehrich, setzt auf die Plutino nochmals eine deutliche Schippe drauf. Es ist ein fantastischer Lautsprecher, zu einem bislang unerreichten Preis-Leistungsverhältnis. Selbst auf dem Schreibtisch erreicht die Roehrich eine bislang nicht gekannte Räumlichkeit, die bei freier Aufstellung auf Ständern noch übertroffen wird. Die manchmal "dumpfe" Performance des AuraSound (Pluto) ist nicht vorhanden. Der Hochtonbereich ist spritzig, lebendig und hört auch nicht bei 16 KHz auf, obwohl das Leute jenseits der 50 wohl nicht so stören würde.Roehrich?Dem geneigten Leser meiner Webseite ist sicher schon aufgefallen, daß ich für Standboxen keine Verwendung habe. Auch diesmal habe ich wieder in Richtung Schreibtischlautsprecher umkonstruiert, allerdings sind die Abweichungen vom Original nicht klanglich relevant. Neben der schöneren handwerklichen Ausführung unterscheidet sich die Box lediglich im Gehäuse des Basses (HT 160 - Rohr) und im dazu passenden Bassequalizing von der LXmini. "Meister Linkwitz" mag es nicht, wenn Interpretationen seiner Konstruktionen den Namen des Originals behalten: "Don't call it a LXmini!" Da die Box hauptsächlich aus Abwasserrohren besteht wählte ich den Namen Roehrich, auch als Hommage an den Meister eines in Deutschland sehr bekannten Comic-Klempners. Zur KonstruktionDa ich diesmal den Bauplan gekauft und damit quasi auch eine Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben habe kann ich hier nicht so aus dem Nähkästchen plaudern, wie bei der Plutino, die zu großen Teilen meine Eigenentwicklung darstellt. Mit dieser Seite gebe ich deshalb hauptsächlich Anregungen für ein "schönes" Design, für diejenigen unter euch, die mit Oberfräse und Fräszirkel umgehen können. Wer sich den kompletten Selbstbau nicht zutraut oder schlicht keine Lust und Zeit dazu hat, der wird bei magiclx521.com fündig. Hier werden einzelne Teile und auch komplette Bausätze angeboten, mit denen es jeder innerhalb kurzer Zeit schafft. KostenIm Selbstbau gliedern sich die Kosten eines Paars LXmini/Roehrich wie folgt: Bau-Thread im HiFi-Forum |
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Amplitudenverlauf
Amplitudenverlauf 180 Grad (Rückseite)
Amplitudenverlauf
0 - 90 Grad: Mikro steht vor der Box
Amplitudenverlauf
180 - 90 Grad: Mikro steht hinter der Box
Sonogramm - normalisiert auf 0 Grad
-90 bis 90 Grad in 5 Grad Schritten 1/3 Oktave Glättung
Sonogramm - nicht normalisiert
-90 bis 90 Grad in 5 Grad Schritten 1/3 Oktave Glättung
Sonogramm - nicht normalisiert
90 - 180 - -90 Grad in 5 Grad Schritten (Mikro steht hinter dem Lautsprecher) 1/3 Oktave Glättung
Einfräsen der Senkung für das Bassrohr
Der untere Teil des zweiteiligen Bodens wird etwas größer gefräst. Nach dem Anschrauben wird der Durchmesser mit dem Bündigfräser angepasst und die beiden Scheiben stimmen hundertprozentig überein.
Glätten der Kante mit dem Bandschleifer
Die obere Kante wird großzügig abgerundet.
Schallwand von unten mit Passfräsung für das Bassrohr
Diffusor-Rohr des Breitbänders: gebohrt und Kanten mit Karbonfolie (das Zeug für Auto-"Veredelung") laminiert
Zur Befestigung des Breitbänders verwende ich Inbus-Madenschrauben aus Edelstahl, die in der Bohrung des Rohrs verschwinden, nachdem der Treiber befestigt ist. Edelstahlschrauben erleichtern die Montage sehr, da diese nicht vom Magneten des Treibers angezogen werden.
Nach der Treibermontage laminiere ich Karbon-Folie auf.
Die überstehenden Kanten der Folie schneide ich mit dem Cutter-Messer ab.
Blick von der Rückseite des Rohrs auf die Treiberbefestigung
Von den Madenschrauben ist fast nichts mehr zu sehen.
Das sind die verwendeten Werkzeuge.
Die Holzteile werden mit mehreren Schichten Bunt- und Klarlack gerollt. Zwischenschliffe mit immer feinerer Körnung sorgen für die glatte Oberfläche.
Innenverkabelung mit Heißkleber befestigt, damit nichts klappert
Schallwand mit Diffusorrohrhalter
Das Kabel wurde mit Schrumpfschläuchen überzogen und angelötet - dadurch nahezu nicht zu sehen.
Plutino (links) und Röhrich (rechts)